Frankenberg(pm). Vor einem Jahr hat ein Brand auf Station 3 des Kreiskrankenhauses Frankenberg das gesamte Haus tief erschüttert. Heute, zwölf Monate später, zeigt sich: Aus der Krise ist ein Zeichen des Zusammenhalts geworden. Das Krankenhaus ist im Wesentlichen wieder voll funktionsfähig, Station 7 und 9 erstrahlen in neuem Glanz, und die Arbeiten an der am meisten betroffene Station 3 laufen weiter auf Hochtouren.
Ein Team das zusammenhält
Als am Abend des 31. Oktober 2024 die Evakuierung begann, zählte jede Minute. Mitarbeitende handelten ruhig, geordnet und mit bemerkenswerter Professionalität. „Ich war beeindruckt, wie besonnen alle reagierten. Trotz der Aufregung wurde niemand allein gelassen“, erinnert sich eine Patientin, die damals auf Station 9 lag. Den Mitarbeitenden und den Rettungskräften ist es zu verdanken, dass es keine weiteren Opfer gab. Für den Patienten, auf dessen Zimmer das Feuer ausbrach, kam leider jede Hilfe zu spät. Auch heute ist die Dankbarkeit groß – bei Patienten und Mitarbeitenden gleichermaßen. „Was die Helferinnen und Helfer damals geleistet haben, kann man nur als übermenschlich bezeichnen“, schrieb eine ehemalige Patientin im Anschluss an ihren Aufenthalt.
Versorgung der Patienten steht im Vordergrund
Nach der ersten Bestandsaufnahme und dem Beginn der Aufräum‐ und Sanierungsarbeiten wurden sofort Pläne geschmiedet, wie man schnell wieder Kapazitäten für die Patientenversorgung erhält. Behandlungsräume wurden verlegt, man rückte näher zusammen, um Platz in den unbeschädigten Räumlichkeiten zu schaffen. In einem enormen Kraftakt und mit viel Improvisationstalent gelang es, dass die ambulante Versorgung in MVZ und in verschiedenen Krankenhausbereichen schon Mitte November wieder an den Start gehen konnten. Die noch vorhandene Bettenkapazität wurde voll ausgelastet, um auch Notfallpatienten und solche mit geplanten OPs aufnehmen zu können.
Wiederaufbau mit klarer Perspektive
Bereits im Januar 2025 wurde eine Interimsstation im Erdgeschoss eröffnet, um zusätzliche Bettenkapazitäten zu schaffen. Inzwischen sind die Stationen 7 und 9 vollständig saniert und wieder in Betrieb. Die Sanierung der Station 3, auf der der Brand ausbrach, läuft. Die Wiedereröffnung ist für das Frühjahr 2026 geplant. „Das Kreiskrankenhaus ist im Wesentlichen wieder funktionsfähig. Es können wieder alle Leistungen angeboten werden“, betont Landrat Jürgen van der Horst. „Die Herausforderungen nach dem Brand waren enorm – umso größer ist der Respekt für die Leistung aller Beteiligten. Was hier in kurzer Zeit geleistet wurde, verdient höchste Anerkennung.“
Engagement und Unterstützung aus der Region
Die Instandsetzung wird durch die Versicherung abgedeckt. Zusätzlich sammelte der Förderverein mehr als 100.000 Euro – 80.000 Euro für den Wiederaufbau der Station 3, 20.000 Euro als Zeichen der Wertschätzung für das Personal. „Diese Unterstützung aus der Region hat uns tief berührt“, sagt die Stationsmanagerin Saskia Hennig der Station 3. „Wir spüren, dass die Menschen in Frankenberg und Umgebung hinter uns stehen – das gibt Kraft.“ „Es war eine herausfordernde Zeit – aber auch eine, an der wir als Team gewachsen sind. Wir wissen jetzt noch mehr, was wir gemeinsam schaffen können.“

Ein Jahr später: Dank und Zuversicht
Heute blickt das Kreiskrankenhaus Frankenberg mit Zuversicht nach vorn. Der Brand hat Spuren hinterlassen, aber auch den Teamgeist gestärkt. Neue Abläufe wurden etabliert, Arbeitsbereiche modernisiert und die Zusammenarbeit zwischen Pflege, Ärzten und Verwaltung weiter verbessert.











